Neben MIDI, Soundfont und VST2 (capella 5-9) kann capella bzw. das Klangerzeugungsmodul capella-tune jetzt VST3 (ab capella 10) zur Tonerzeugung nutzen. Diese Version der Softwareschnittstelle VST ist mittlerweile die am weitesten verbreitete Schnittstelle für virtuelle Synthesizer und Klangbibliotheken.
Die Kommunikation zwischen capella-tune und einem VST3-Plugin braucht allerdings etwas Vorarbeit, damit capella-tune weiß, welche Parameter es zur Beeinflussung des Klanges nutzen kann. Hier die Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Voraussetzung: Das VST3-Plugin ist bereits auf dem Rechner installiert (wie das im Einzelfall geht, erfahren Sie beim Hersteller des VST3-Plugins)
in capella den capella-tune-Dialog aufrufen (im Menü Extras - Vorspiel – Sound-Konfiguration... oder Tastenkombination [Strg+Umschalt+J]
den Reiter „Ausgabegeräte“ wählen – hier sind unter „VST-Plugins und SF2-Soundfonts“ alle VST3-Plugins aufgeführt, die bereits mit capella-tune verbunden sind
den Button „Hinzufügen / Entfernen...“ anklicken; es öffnet sich folgendes Dialogfenster:
Im Feld „Ordner“ muss zunächst das Installationsverzeichnis der VST3-Plugins ausgewählt werden. Falls sie das nicht kennen, empfiehlt sich eine Suche nach der Dateiendung „vst3“.
In der mittleren Liste sehen Sie nun alle installierten VST3-Plugins. Wählen Sie das gewünschte aus. Mit einem Klick auf den Pfeil „-->“ wird es in capella-tune angemeldet. Mit OK kehren Sie zum capella-tune-Dialog zurück.
Unter „VST-Plugins und SF2-Soundfonts“ ist jetzt das neu angemeldete Plugin zu finden. Wenn Sie es auswählen, können Sie anschließend mit einem Klick auf „Plugin-Dialog...“ die Benutzeroberfläche des VST3-Plugins aufrufen.
Mit einem angemeldeten VST3-Plugin kann man bereits Klänge erzeugen und es im Mustersystem als Klangfarbe für eine Stimme auswählen. Allerdings weiß capella-tune noch nichts über die Parameter, die das VST3-Plugin zur Klangsteuerung anbietet und schickt die Steuerbefehle quasi „ins Blaue“. Sie könnten den Plugin-Dialog neben capella offen halten und parallel zum Vorspiel die Parameter der Wiedergabe auf der Plugin-Oberfläche eingeben. Dieses Konzept verfolgen viele DAW (Digital Audio Workstations) wie z.B. Cubase. In capella ist diese Arbeitsweise aber eher ungewöhnlich. Bequemer ist es allemal, wenn capella-tune die „Bedienung“ eines Klangerzeugers im Hintergrund übernimmt und die Spielanweisungen der Partitur richtig in die passenden Steuerbefehle übersetzen kann.
Damit capella-tune weiß, welche Parameter es bei einem Plugin ansprechen kann, muss es in capella-tune einmalig konfiguriert werden. Das kann ein wenig Handarbeit erfordern. Für viele Plugins werden vom Hersteller Konfigurationsdateien mitgeliefert, in denen präzise beschrieben steht, welche Instrumente ein Plugin umfasst und welcher Parameter welche Klangeigenschaft beeinflusst. Gängige Formate sind nksf, nki und sfz. So bindet man sie in capella-tune ein:
Im capella-tune-Dialog das VST3-Plugin in der Liste auswählen und den Button „Konfigurieren...“ unterhalb der Liste anklicken. Es öffnet sich das folgende Dialogfenster:
In der linken Liste ist erkennbar, dass für das gewählte Gerät noch keine Klänge registriert sind – sprich: capella-tune weiß noch nicht, welche Klangfarben und Instrumente das VST3-Plugin wiedergeben kann und wie man das Plugin dafür anspricht. Das ändern wir jetzt.
Mit einem Klick auf den Button „Assistent“ links gelangen sie zum folgenden Dialog:
Sie werden jetzt durch die einzelnen Arbeitsschritte geführt. Im ersten Schritt können sie die Vorauswahl „Preset-Dateien eines Verzeichnisses importieren“ ausgewählt lassen und auf OK klicken. In dem sich öffnenden Datei-Dialog wählen Sie nun den Ordner, in dem die Konfigurationsdateien liegen. Falls sie den Ort nicht kennen, hilft eine Suche nach den entsprechenden Dateiendungen (z.B. *.nksf) oder ein Blick in die Dokumentation des VST3-Plugins. Anschließend durchsucht capella-tune den gewählten Ordner und analysiert alle gefundenen Konfigurationsdateien.
Im nächsten Schritt „Instrumente übernehmen“ haben Sie die Möglichkeit, auszuwählen, welche Klänge sie in capella-tune registrieren wollen. Wählen Sie dazu zu jedem gefundenen Klang in der Spalte „Aktion“ aus, ob er hinzugefügt werden soll oder nicht und bestätigen Sie die Auswahl mit OK.
Im nächsten Schritt können für alle gewählten Instrumente die verfügbaren Artikulationen gewählt werden. Das dauert einen Moment, sollte aber für alle Instrumente versucht werden, weil es jede Menge Folgearbeit erspart. Daher hier am besten unterhalb der Instrumentenliste „Für alle“ wählen und mit OK bestätigen. Im Hintergrund öffnet sich jetzt (mitunter mehrmals) der Plugin-Dialog.
Es folgt eine Übersicht über die verfügbaren Parameter des Plugins. Mit OK starten Sie zunächst die Ermittlung und im nächsten Schritt die Übernahme der ermittelten Parameter. Hier empfehlen sich Eingriffe nur dann, wenn Sie versierter Experte in der Nutzung des VST3-Plugins sind.
Zuletzt gibt ihnen der Klangassistent eine Zusammenfassung über die Zahl der importierten Instrumente und der konfigurierten Parameter. Mit „Beenden“ verlassen Sie den Dialog.
Nach der Erstkonfiguration können Sie die importierten Klänge im Mustersystem auswählen und ausprobieren, ob Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind. Die Freiheiten, die ein VST3-Plugin bietet, ist an dieser Stelle Fluch und Segen zugleich. Einerseits kann ein Plugin sehr individuelle Klanggestaltung erlauben. Andererseits ist die Zahl der Parameter sehr groß und die Standardisierung ihrer Nutzung (anders als bei MIDI) noch nicht weit fortgeschritten. Dadurch kann es sein, dass die gewünschte und die klingende Artikulation nicht auf Anhieb zueinander passen. In diesem Fall rufen Sie erneut den Konfigurations-Dialog für ihr Plugin auf (im capella-tune-Dialog ihr Plugin auswählen und den Button „Konfigurieren...“ klicken). Hier können Sie nun links den betroffenen Klang bzw. das Instrument auswählen und in den rechten beiden Feldern die Einstellungen konfigurieren. Wie das im Einzelnen geht, erfahren Sie in der Hilfefunktion, die sie unten rechts mit dem Button „Hilfe“ aufrufen.
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