Der vierstimmige Satz

Das Komponieren eines 4-stimmigen Satzes zu einer vorgegebenen Melodie halten viele Anwender für die attraktivste Funktion von tonica fugata. Vielleicht haben Sie es schon einmal ausprobiert und heraus kam etwas wie das:

"Zu kompliziert", urteilten Sie spontan, denn der Satz mag zwar kunstvoll sein, aber für ein gewöhnliches Laienensemble nicht spielbar. Immerhin sitzen aus gutem Grund in den Begleitstimmen die Anfänger, die technisch und mit der Intonation noch so ihre Problemchen haben.

Aber: Was für einen Satz tonica liefert, hängt sehr stark davon ab, welche Optionen Sie wählen!

Der zweite Versuch

Hier haben wir dieselbe Melodie, aber ein ganz anderes Werk:

Im Menü Komponieren - Optionen wurde hierfür eine neue Auswahl getroffen:

Der Harmonisierungsstil "Samuel Scheidt" verwendet vorwiegend einfache Harmonien; durch den Harmonisierungsrhythmus "Halbe" entsteht ein sehr ruhiger Satz. Der ist jetzt auch für Anfänger leicht zu spielen (transponieren in eine einfache Tonart wäre noch möglich), aber - zugegeben - ziemlich langweilig.

Der dritte Versuch

Sehen wir uns zuerst die Optionen an:

Hier ist wieder ein Bach-Stil ausgesucht, in Vierteln harmonisiert.

Der entscheidende Kniff:

Wir wählen jetzt nicht den Befehl "Tonsatz", sondern nach einander "Harmonisieren..." und "Aussetzen..." 

Das "Umspielen" (das beim "Tonsatz" automatisch ausgeführt wird) lassen wir bewusst aus! Damit unterbleiben die zahlreichen Achtel- und Sechzehnteldurchgänge in den Begleitstimmen. Es entsteht ein rein homophoner Satz, der geschmeidig und interessant klingt, aber das Ensemble nicht überfordert:

Durch die besondere Technik, die tonica verwendet, kann es sein, dass bei mehreren Versuchen verschiedene Sätze entstehen, obwohl Sie die gleichen Optionen gewählt haben. Wenn Sie also einmal einen besonders gelungenen Satz haben, dann speichern Sie ihn besser sofort.

Beispiel 2:

Was ist hier anders?

Dieses Lied steht im 6/8 Takt, jetzt wird der Harmonisierungsrhythmus wichtig: "Achtel" sind zu unruhig. Aber die Auswahl "Viertel" führt zu einem ganz seltsamen Ergebnis, da sie die Schwerpunkte im Takt falsch verteilt. Richtig ist hier "punktierte Viertel", damit die Harmonien immer zur Hälfte eines Taktes wechseln.

Und nun: Experimentieren Sie weiter mit verschiedenen Optionen! Viel Spaß!